Schlagwort-Archive: Ökologische Krise

Die nationalistisch Verbohrten und die völkisch Verblödeten

Quelle: Wolfgang J. Koschnick • Telepolis • 12.3.2016

Wenn Politiker und Bürger dumpfen Vorurteilen nachlaufen.

Viele Europäer, möglicherweise sogar Mehrheiten, sind heute überzeugt, dass die große Zahl der Flüchtlinge aus dem Nahen Osten eine Belastung darstellt. Deshalb ist es hilfreich, sich die Größenordnungen vor Augen zu führen.

In der gesamten Europäischen Union (EU) leben rund 500 Millionen Menschen, in ganz Europa sogar 800 Millionen. Und dieser vergleichsweise auch noch ziemlich reiche Kontinent soll schier zerplatzen, wenn eine oder gar zwei Millionen Flüchtlinge hinzukommen? Meint das jemand ernst?

Es kommt hinzu: Europas Bevölkerung schrumpft seit Jahrzehnten und wird das weiter tun. Der demografische Wandel ist unaufhaltsam. Europa braucht dringend junge Leute. Einige Völker Europas werden in wenigen Generationen fast ausgestorben sein, wenn sie nichts dagegen unternehmen. []

Sozialpsychologen hatten immer wieder dieses rätselhafte Phänomen von Phasen des kollektiven Irrsinns beobachtet. Die Tendenz zu kognitiver Gleichschaltung und zur Preisgabe der sachlichen Distanz gegenüber Gruppen und ihren Handlungsplänen. Die Gefahr besteht in einer ausgeprägten Starrheit, Verbohrtheit und Irrationalität. Im Extremfall werden die gemeinsamen Denkvorstellungen zum Dogma, das gegen jede Vernunft dennoch eine hohe Anziehungskraft entfalten kann.

Die Orientierung an einem wirklichkeitsfernen Dogma kann im ungünstigsten Fall bis zum Untergang der Gruppe führen. So entstehen Mehrheiten ohne innere Überzeugung und aus reiner Ignoranz. … ► weiterlesen

Veröffentlicht unter Uncategorized, Wirtschaft & Politik | Verschlagwortet mit , , , | Schreib einen Kommentar

Rund 50 % der Stellen fallen weg – BASF streicht Gentechnik zusammen

Quelle: Jost Maurin • taz • 26.02.2016

Der Konzern baut die Hälfte seiner Forschungsstellen in der Agro-Gentechnik ab. Umweltschützern zeigt das: Gentech ist out.

BERLIN taz/rtr | Der Chemiegigant BASF will weniger in die umstrittene Agro-Gentechnik investieren. Rund die Hälfte der derzeit etwa 700 Stellen in der Forschung und Entwicklung für die Pflanzenbiotechnologie würden abgebaut, teilte das Unternehmen mit. In Europa würden 180, in Nordamerika 140 Stellen wegfallen. […]

„Wir werden Projekte stoppen, die mit extrem hohen technischen Hürden verbunden sind und signifikante zeitliche und finanzielle Investitionen erfordern“, sagte BASF-Vorstandsmitglied Harald Schwager. Die Gentechnik-Forschung werde sich nun auf Sojabohnen konzentrieren, die resistent gegen Unkrautvernichtungsmittel und Pilze sein sollen.

„Das Projekt zu mehrfach ungesättigten Omega-3 Fettsäuren in Raps-Saatgut wird ebenfalls fortgeführt.“ Auch werde BASF weiter mit dem US-Konkurrenten Monsanto daran arbeiten, Mais und Soja ertragreicher und widerstandsfähiger zu machen. Projekte im Anfangsstadium für Pflanzen, die ertragreicher und widerstandsfähiger sind gegen Umgebungsstress, dagegen würden zurückgefahren, Vorhaben für ertragreichen Reis sowie pilzresistenten Mais sogar gestoppt.

[…] „Dass die BASF die Hälfte der Gentech-Forschungsstellen in Europa und Nordamerika streicht, zeigt: Sie stellt sich der Realität und rückt vom Hype um eine angebliche Zukunftstechnologie ab“, sagte die Gentechnik-Expertein des Bunds für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Heike Moldenhauer, der taz. Die Firma behalte in Sachen Gentechnik nur noch ein Feigenblatt, „auch um ihren Aktionären nicht sagen zu müssen: Sorry, wir haben auf das falsche Pferd und viele Millionen in den Sand gesetzt.“ Bis auf Bayer würden alle großen Gentechnik-Unternehmen kränkeln.

In Deutschland werden – auch wegen des großen Widerstands in der Bevölkerung – seit 2012 keine gentechnisch veränderten Pflanzen angebaut. Die Gegner befürchten, dass die Pflanzen umweltschädliche Monokulturen erleichtern und warnen, mögliche Gesundheitsrisiken seien nicht genügend untersucht worden. … ► weiterlesen

Veröffentlicht unter Wirtschaft & Politik | Verschlagwortet mit , , | Schreib einen Kommentar

Gift im Acker – Glyphosat, die unterschätzte Gefahr?

Quelle: YouTube-Video von wocomoDOCS • hochgeladen am 06.11.2015

Glyphosat ist weltweit der meistverwendete Unkrautvernichter auf unseren Äckern, aber auch in unseren Gärten. Sechs Millionen Kilogramm wurden alleine 2012 in Deutschland auf die Böden gebracht. Glyphosat ist billig und in jedem Gartengroßhandel zu kaufen. Angeblich völlig gefahrlos, sagen die einen, mit großen Gesundheitsgefahren für Mensch und Tier, sagen die anderen. Großflächige Studien dazu gibt es nur von der Industrie. Sie wären für die einzelnen Ämter viel zu teuer. Eine Arbeitsgruppe für Krebsforschung der WHO hält das Unkrautvernichtungsmittel von Monsanto, Syngenta und BASF für toxisch und wahrscheinlich krebserregend.

Glyphosat ist weltweit der meistverwendete Unkrautvernichter auf unseren Äckern, aber auch in unseren Gärten. Sechs Millionen Kilogramm wurden alleine 2012 in Deutschland auf die Böden gebracht. Glyphosat ist billig und in jedem Gartengroßhandel zu kaufen. Angeblich völlig gefahrlos, sagen die einen, mit großen Gesundheitsgefahren für Mensch und Tier, sagen die anderen. Großflächige Studien dazu gibt es nur von der Industrie selbst. Sie wären für die einzelnen Ämter viel zu teuer.

Aber Glyphosat hat bislang nur eine begrenzte Genehmigung in Europa, und in diesem Jahr ist das Bundesamt für Risikobewertung in Deutschland zuständig für die Verlängerung. Da platzte die WHO Meldung, ein generelles Verbot für Glyphosat zu fordern, mitten in die Entscheidungsfindung. Eine Arbeitsgruppe für Krebsforschung der WHO hält das Unkrautvernichtungsmittel von Monsanto, Syngenta und BASF für absolut toxisch und wahrscheinlich krebserregend. Immer mehr Menschen und Tiere, die der Substanz ausgesetzt sind, erkranken – und es gibt eine große Zahl ungeklärter Fehlgeburten und Missbildungen, vor allem in Südamerika auch an Menschen, dort wo Glyphosat auf großen Monokulturen eingesetzt wird.

Kritische Wissenschaftler warnen seit vielen Jahren vor Langzeitschäden. Ihre Untersuchungen wurden aber von den Behörden nicht anerkannt.

„die story“ fragt nach, wie es sein kann, dass dieses Mittel seit 1974 ohne eine geprüfte Zulassung in Deutschland im Testbetrieb verlängert wird, obwohl es seit 10 Jahren Hinweise auf die Gefährlichkeit gibt? Sie begibt sich auf die Suche nach kranken Tieren und Menschen und fragt, wie die WHO nun zu den neuen Erkenntnissen kommt und wie das Bundesamt für Risikobewertung damit umgeht.

Veröffentlicht unter Wirtschaft & Politik | Verschlagwortet mit , , , | Schreib einen Kommentar

Wird sich die Menschheit selbst verbrennen?

Quelle: Franz Alt • Telepolis • 1.11.2015

Kommentar zum Weltklimagipfel von Franz Alt

Fakt ist, dass wir heute an einem Tag weltweit etwa so viel Kohle, Gas und Öl verfeuern, wie die Natur in einer Million Tagen geschaffen hat. Wir verbrennen die Zukunft unserer Kinder und Enkel.

Wohin führt das? Kann das UNO-Ziel, lediglich zwei Grad globale Erderwärmung bis zum Ende dieses Jahrhunderts zuzulassen, noch erreicht werden? In einem Spiegel-Interview sagt der Chef des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung, Professor Hans Joachim Schellnhuber, dazu: „Wenn wir weiter wie von Sinnen Kohle, Öl und Gas verfeuern, landen wir bei 4 Grad oder gar 8 Grad. Dann würden wir uns in einer brandgefährlichen Welt wiederfinden, in der elf Milliarden Menschen wohl kaum friedlich zusammenleben könnten.“ Unvorstellbar, welche Flüchtlingsströme dann erst über den Erdball ziehen würden.

Schellnhuber wurde zu seinem neuen Buch „Selbstverbrennung – Die fatale Dreiecksbeziehung zwischen Klima, Mensch und Kohlenstoff“ befragt. Sein Institut hat vor wenigen Tagen eine neue Studie vorgelegt, in der prognostiziert wird, dass die Golfstaaten schon am Ende dieses Jahrhunderts nicht mehr bewohnbar sein werden, wenn das Klimaschutzziel von zwei Grad verfehlt würde. Es könnte dann dort eine Hitze von bis zu 60 Grad herrschen (Klimawandel: Tödliche Hitze). … ► weiterlesen

Veröffentlicht unter Biologie & Chemie | Verschlagwortet mit , , | Ein Kommentar

Die Lüge von der „Green Economy“

Quelle: Kathrin Hartmann • NachDenkSeiten • 29.10.2015

Angesichts der Klimakatastrophe ruhen alle Hoffnungen auf der Green Economy, die das Wirtschaften nachhaltig und sozial machen soll. Elektro-Autos statt CO2-Schleudern, Biosprit statt Benzin, Aquakultur statt Überfischung. Subventioniert von der Politik, unterstützt von Umweltorganisationen, ausgezeichnet mit Nachhaltigkeitspreisen. Wirtschaftswachstum und überbordender Konsum, so die frohe Botschaft der sogenannten dritten industriellen Revolution, sind gut für die Welt, solange sie innovativ und intelligent gemacht sind. Die technikbegeisterte Mittelschicht hört das gern. Doch auch der Rohstoffhunger des grünen Kapitalismus ist riesig: Selbst für nachhaltiges Palmöl, das in Biodiesel und Fertigprodukten steckt, werden Regenwälder gerodet und Menschen vertrieben. Und für Garnelen aus Zuchtbecken, die mit Öko-Siegeln aus Bangladesch exportiert werden, werden gegen den Willen der Bevölkerung erst Reisfelder und Mangrovenwälder zerstört. Um dann zwingt man ihnen gegen den eigenen Hunger Gentechnik-Saatgut auf. Zur Illusion der Green Economy sprach Jens Wernicke mit Kathrin Hartmann, deren soeben erschienenes Buch eine schonungslose Abrechnung zum Thema liefert. … ► weiterlesen

Quelle: YouTube-Video von Verlagsgruppe Random House • hochgeladen am 20.08.2015

Wie Politik und Wirtschaft das Klima anheizen, Natur vernichten und Armut produzieren – eine schonungslose Abrechnung mit der Illusion des grünen Wachstums, dem Zynismus von Wirtschaft , Politik und NGO und unserem verschwenderischen Lebensstil.

 
Veröffentlicht unter Wirtschaft & Politik | Verschlagwortet mit , , , | Schreib einen Kommentar