Die Lüge von der „Green Economy“

Quelle: Kathrin Hartmann • NachDenkSeiten • 29.10.2015

Angesichts der Klimakatastrophe ruhen alle Hoffnungen auf der Green Economy, die das Wirtschaften nachhaltig und sozial machen soll. Elektro-Autos statt CO2-Schleudern, Biosprit statt Benzin, Aquakultur statt Überfischung. Subventioniert von der Politik, unterstützt von Umweltorganisationen, ausgezeichnet mit Nachhaltigkeitspreisen. Wirtschaftswachstum und überbordender Konsum, so die frohe Botschaft der sogenannten dritten industriellen Revolution, sind gut für die Welt, solange sie innovativ und intelligent gemacht sind. Die technikbegeisterte Mittelschicht hört das gern. Doch auch der Rohstoffhunger des grünen Kapitalismus ist riesig: Selbst für nachhaltiges Palmöl, das in Biodiesel und Fertigprodukten steckt, werden Regenwälder gerodet und Menschen vertrieben. Und für Garnelen aus Zuchtbecken, die mit Öko-Siegeln aus Bangladesch exportiert werden, werden gegen den Willen der Bevölkerung erst Reisfelder und Mangrovenwälder zerstört. Um dann zwingt man ihnen gegen den eigenen Hunger Gentechnik-Saatgut auf. Zur Illusion der Green Economy sprach Jens Wernicke mit Kathrin Hartmann, deren soeben erschienenes Buch eine schonungslose Abrechnung zum Thema liefert. … ► weiterlesen

Quelle: YouTube-Video von Verlagsgruppe Random House • hochgeladen am 20.08.2015

Wie Politik und Wirtschaft das Klima anheizen, Natur vernichten und Armut produzieren – eine schonungslose Abrechnung mit der Illusion des grünen Wachstums, dem Zynismus von Wirtschaft , Politik und NGO und unserem verschwenderischen Lebensstil.

 
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Wurst macht Krebs? Von Korrelationen und Kausalitäten

Quelle: Jens Berger • NachDenkSeiten • 29.10.2015

Die zur WHO gehörende internationale Krebsforschungsagentur IARC hat sich in dieser Woche mit einer steilen These aus dem Fenster gehängt: „Wurst macht Krebs“, so die verkürzte These der Gesundheitsstatistiker, die sogleich von allen großen Medien aufgegriffen wurde – Panikmache inklusive. Ob Wurst wirklich krebserregend ist, lässt sich durch die Metastudie [PDF] der IARC nämlich überhaupt nicht sagen. Aus den Daten lässt sich allenfalls schließen, dass Menschen, die sehr viel verarbeitete Fleischprodukte verzehren, statistisch häufiger bestimmte Krebsarten bekommen. Das ist ein großer Unterscheid, der jedoch im alltäglichen Empörungswahn der Medien untergeht. … ► weiterlesen

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Orwell war noch zu optimistisch

Quelle: Götz Eisenberg • NachDenkSeiten • 28.10.2015

Unter der Überschrift Er wird, er wird nicht, er wird … berichtet die TAZ vom 24./25. Oktober 2015 über den Einsatz von Algorithmen in der Verbrechensbekämpfung. Auch hierzulande treten statistische Verfahren ihren Siegeszug an und verdrängen andere Ansätze des Umgangs mit Straftätern. Ein Kommentar von Götz Eisenberg.

Der amerikanische Soziologe Richard Berk arbeitet seit etlichen Jahren mit den ausgefeiltesten statistischen Programmen daran, immer genauere Vorhersagen zu treffen. Wird jemand seine Kinder schlagen, wird jemand morden? Berk sagt, dass er für ungeborene Babys jetzt schon mit ziemlicher Sicherheit prognostizieren könnte, ob aus ihnen einmal Verbrecher werden. Noch traue sich da keiner ran, das werde sich aber bald durchsetzen.

Berk gilt auf seinem Gebiet als einer der besten in den USA, vielleicht sogar in der Welt. Seinen neuesten Algorithmus hat er für eine Behörde in Pennsylvania entworfen, die darüber entscheidet, ob jemand auf Bewährung aus dem Gefängnis entlassen wird. Das Programm soll Wahrscheinlichkeiten dafür liefern, ob ein Gefangener draußen wieder ein Verbrechen begehen wird und wenn ja, ob dieses eine Gewalttat sein wird.

[…] Parallel zu dieser Entwicklung machen Neurowissenschaftler sich anheischig, die Prognose von Straftätern aus deren Hirnströmen herauslesen zu können. Ein Pädophiler möchte vorzeitig aus der Haft entlassen werden. Man zeigt ihm kinderpornografische Aufnahmen und scannt währenddessen sein Gehirn. Zeigen sich in bestimmten Hirnarealen Anzeichen von Erregung, bleibt er drin. Der amerikanische Hirnspezialist James Fallon hat jahrelang Verbrecher in den Computertomographen geschoben und die Besonderheit ihre Hirne betont. Er war, ganz ähnlich wie Richard Berk, davon überzeugt: Nicht der Mensch entscheidet, ob er zum Verbrecher wird, die Natur bestimmt es schon vor seiner Geburt. Dann entdeckte er eines Tages im Rahmen einer Versuchsreihe, an der er selbst teilgenommen hatte, dass eine Aufnahme seines eigenen Gehirns genau dieselben Auffälligkeiten aufwies. „Mir war sofort klar, dass meine Theorie falsch sein musste“, erinnert er sich. Warum war er kein Verbrecher geworden, obwohl er doch die Veranlagung dazu offensichtlich mitgebracht hatte. Er sagt heute: Eine liebevolle Umgebung lässt eine solche Veranlagung nicht zum bestimmenden Faktor in einem Lebenslauf werden. Besonders seiner Mutter habe er es zu verdanken, dass er nicht zum Gewalttäter und Verbrecher wurde. Heute gehört er zu den Wissenschaftlern, die davon ausgehen, dass das Zusammenspiel von Veranlagung und sozialer Umgebung dafür verantwortlich ist, wie sich ein Mensch entwickelt.

Diese aus eigener Betroffenheit resultierende Korrektur seiner Position hält Fallon allerdings nicht davon ab, seine Forschungsergebnisse in den Dienst des Militärs zu stellen. Er hat nun herausgefunden, dass nicht alle Soldaten nach traumatischen Erfahrungen bei Kriegseinsätzen bleibende Schädigungen davontragen. Manche erholen sich erstaunlich schnell. Er will diese resilienten Soldaten nun vorher herausfinden, damit das Militär sie gezielt für gefährliche Auslandseinsätze auswählen kann.

Der große Gerhard Mauz, jahrzehntelang Gerichtsreporter des Spiegel, hat vor vielen Jahren im Konflikt zwischen Anlage-Theoretikern und jenen, die bei der Frage nach den Ursachen von Kriminalität auf die sozialen Bedingungen verweisen, eine für mich bis heutige gültige Formulierung gefunden: „Doch angesichts der nicht endgültig zu erschließenden Rolle der Anlagen haben wir um den Einfluss der Umwelt auf die menschliche Entwicklung so zu ringen, als sei ohne jedes Gewicht, in welchem Umfang mit schwer, mit kaum und gar nicht entrinnbaren Anlagefaktoren gerechnet werden muss. Jeder und jede, die an die Justiz geraten, angeklagt oder auf das drängend, was sie oder er für ihr Recht halten – ist eine, ist einer von uns.“ … ► weiterlesen

Dr. Götz Eisenberg ist Sozialwissenschaftler und Publizist. Er arbeitet als Gefängnispsychologe in der JVA Butzbach. Im Verlag Brandes & Apsel ist Anfang des Jahres sein neues Buch „Zwischen Amok und Alzheimer – Zur Sozialpsychologie des entfesselten Kapitalismus“ erschienen.

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Ebert & Uhlig – Fifty Bottles of Beer

Quelle: YouTube-Video von Pakkamocho Productions • hochgeladen am 10.08.2013

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Martin Ebert – Keine Ahnung, was ihr wollt

Quelle: YouTube-Video von Martin Ebert • hochgeladen am 06.01.2014

Führt dich dein Weg dahin, wo du nicht willst
Such deine Chance auf einem anderen Bild
An vielen Tagen weißt du nicht wohin
Nicht nur der eine Weg ergibt einen Sinn

Alle erzählen sie dir von ihrem Plan
Nur der, den du verfolgst fährt Achterbahn
Du darfst von deiner Freunde Glück erfahren
Und dir die immergleichen Fragen anhören

Wo soll’s denn für dich hingehen?
Kannst du schon absehen, was dein Weg ist?
Willst du immer nur zusehen
Wie all die anderen ihren Weg gehen?

Suchst du dein Glück zu oft im Links und Rechts
Fehlt dir der Blick für dich im Hier und Jetzt
Und deine innere Stimme bäumt sich auf
Öffne die Tür nach draußen und dann lauf

Durch die Genugtuung, die du erfährst
Wird deine Angst vom Resultat gestört
Am Ende alle Zweifel ausgeräumt
Vom Plan, den du verfolgst, manch anderer träumt

Wo es mal für mich hingeht
Und ob ich meinen Weg absehen will
Ist einzig und allein mein Ding
Abgesehen davon wär’s mir lieber, ihr wäret alle still

Keine Ahnung, was ihr wollt,
aber braucht ihr keine Auswahl
Nur weil ihr schon wisst, was euer Weg ist?

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